Die Große Kreisstadt Stadt Aue-Bad Schlema erwägt Verschiebung der 10. Sächsischen Landesgartenschau ins Jahr 2027


 
Die endgültige Entscheidung über eine Verschiebung der Landesgartenschau von 2026 auf 2027 trifft das sächsische Kabinett. Der Oberbürgermeister wird noch in dieser Woche einen entsprechenden Antrag an die Sächsische Staatskanzlei stellen. Der Durchführungszeitraum soll dann am Samstag den 24.04.2027 beginnen und am Sonntag den 03.10.2027 beendet werden.
 
 
Hintergrund:
Der Stadtrat Aue-Bad Schlemas bestätigte auf seiner Sitzung vom 11.12.2024 einstimmig den Haushalt der Stadt. Der kommunale Haushalt war aufgrund der hohen Zuschuss- und Darlehensgewährung an die Kurgesellschaft Schlema mbH bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genehmigt. Der noch nicht genehmigte Haushalt hat jedoch Auswirkungen auf die notwendigen Maßnahmen zur Vorbereitung der 10. Sächsischen Landesgartenschau Aue-Bad Schlema, deren Durchführung eigentlich für das Jahr 2026 geplant war.  
 
Ursprünglich war vorgesehen, die wichtigsten Bauaufträge zur Vorbereitung der Landesgartenschau im Sommer dieses Jahres zu vergeben, ohne gültigen Haushalt war dies jedoch  nicht möglich.
So konnten erst jetzt die Baulose für Wegebau, Ausstattungen, notwendigen Sanierungsarbeiten und Umgestaltungen sowie Pflanzungen vergeben werden. Hierfür werden mindestens 14 Monate Bauzeit, zuzüglich witterungsbedingter Winter-Unterbrechungen veranschlagt. Das bedeutet, dass sich die Fertigstellung der Parkanlage bis weit in das Jahr 2026 verschiebt.
Zum heutigen Stand, 12.12.2024 ist eine rechtzeitige Fertigstellung der notwendigen Investitionen der Stadt Aue-Bad Schlema für das Hauptgelände der Landesgartenschau (Kurpark) nicht mehr zu gewährleisten.
 
Das Hauptlos 6a „Genussweg“ im Kurpark Ost mit einem Volumen von 2,7 Mio. EUR sollte ursprünglich Ende Juli 2024 vergeben werden. Für dieses Los wurde 14 Monate Bauzeit durch die Planer veranschlagt.
 
Durch mehrmaligen Finanzierungsstopp der Stadtverwaltung aufgrund des nicht genehmigten Haushaltes konnte der Zuschlag für das Los 6a erst am 06. Dezember 2024 an die auszuführende Firma beauftragt werden. Dadurch verzögert sich die mögliche Fertigstellung dieses Loses auch unter der Berücksichtigung von witterungsbedingten Winterunterbrechungen bis August 2026.
 
Eine Beschleunigung des Bauablaufes ist auf Grund der Topografie des Geländes, äußerst beengter Logistikflächen und der zwingend notwendigen Beachtung der Sanierungsvorgaben zu den ehemaligen Uran- Bergbauflächen kaum realistisch. Grundsätzlich betrifft das auch weitere Lose, die ebenfalls durch Finanzierungsstopp angehalten wurden.
 
Eine rechtzeitige Fertigstellung wesentlicher gärtnerischer Anpflanzungen (u.a. Wechselbepflanzungen) ist somit nicht möglich.
 
In Verantwortung aller Beteiligten an diesem Projekt, die kommende Sächsische Landesgartenschau in höchster Qualität vorzubereiten, durchzuführen und dabei allen Gästen aus nah und fern ein einzigartiges, blühendes und unvergessliches Erlebnis zu bieten, erwägt die Stadt die Durchführung in das Jahr 2027 zu verlegen.
 
Es fällt schwer so eine einschneidende Entscheidung als Verwaltung zu treffen, denn viele Bürger der Stadt und aus ganz Sachsen freuen sich bereits jetzt auf die Gartenschau. Ebenso haben sich auch Vereine, Gewerbetreibende und Partner der Gartenschauen bereits auf das Gartenschaujahr eingestellt und ihre Vorbereitungen begonnen.
 
Eine Verschiebung zum jetzigen Zeitpunkt bietet jedoch auch die Chance besonderen Augenmerk auf die gärtnerische Qualität unserer Landesgartenschau zu legen. Jede Pflanze benötigt nach der Neupflanzung ausreichend Zeit für ihre Entwicklung. Mit einer Verschiebung wird eine Vegetationsperiode als Entwicklungszeit für wesentliche Pflanzbereiche gewonnen. Ebenso können sich Ansaaten von Wiesen und Wildblütenflächen länger entwickeln. Das wird dem neu entstehenden Landschaftsbild, insbesondere im Kurpark, gut tun.